Die Amerikaner lieben sie: Cupcakes! Ob Paris Hilton, Kim Kardashian oder die Girls von “Sex and the City”, niemand will auf die aufwendig dekorierten Küchlein mehr verzichten.
Hotelerbin Paris Hilton orderte letztes Jahr einen überdimensionalen pinken Cupcake als Geburtstagskuchen und lässt sich die kleine Köstlichkeit auch gerne nach Hause liefern.
It-Girl Kim Kardashians Leidenschaft geht sogar so weit, dass sie ihren eigenen Cupcake entwarf. Die Cupcake-Bäckerei “Famous Cupcakes” in Beverly Hills, Kalifornien bietet den offiziellen Kim Kardashian’s Vanilla Cupcake an.
Und Carry Bradshaw und ihre Freundinnen genießen regelmäßig die Leckereien der New Yorker “Magnolia Bakery”. Seitdem schwappt die Cupcake-Welle auch über den großen Teich.
Woher der Cupcake seinen Namen hat, ist nicht eindeutig. Zum einen wurde in englischen oder amerikanischen Rezepten mit “cups” die Menge der Zutaten bemessen, ähnlich wie bei einem Tassenkuchen. Eine andere Theorie bezieht sich auf die Backform. Die Kuchen wurden in kleinen Tontassen oder Tonförmchen gebacken, um so unterschiedliche Größen zu bekommen.
Belegt sind beide Theorien, wie der Oxford Companion to Food von Alan Davidson erläutert.
Kleine Kuchen sind seit dem 18. Jahrhundert in England und Amerika beliebt, ein erster Eintrag in einem Backbuch geht auf das Jahr 1796 zurück – in Amelia Simmons’ American Cookery. Der Begriff “cupcakes” erscheint erstmals in Eliza Leslies Kochbuch Seventy-five Receipts for Pastry, Cakes, and Sweetmeats aus dem Jahr 1828.
Als Mitte der 1990er Jahre in New York die “Magnolia Bakery” durch die Serie “Sex and the City” populär wurde, kam es in den USA zu einem Revival des Cupcakes, der nun auch Europa erobert.
Rein optisch unterscheiden sich Muffins und Cupcakes nur durch das Topping, die Cremehaube oder auch Frosting. Doch der Cupcake ist keineswegs nur ein mit Zuckerguss und Creme getarnter Muffin. Das Geheimnis liegt im Teig.
Muffins gelten als die “robustere” und variantenreichere Form der kleinen Kuchen. Bei der Zubereitung werden trockene und nasse Zutaten getrennt von einander verarbeitet. Die trockenen Zutaten, wie z.B. Mehl oder Nüsse, werden dann unter die nassen Zutaten, das können Eier, Öl oder auch Früchte sein, untergehoben. Dem Bäcker sind hier keine Grenzen gesetzt, denn der Muffinteig bietet viele Variationsmöglichkeiten. Ob süß oder herzhaft, mit Joghurt oder Hefe, alles ist erlaubt, was schmeckt.
Der Cupcake hingegen ist immer süß und wird wie der klassische Rührkuchen zubereitet. Die Hauptzutaten Butter, Zucker, Eier und Mehl werden mit dem Mixer verrührt, so das eine saftige und lockere Masse entsteht.
Eigentlich sind Cupcakes viel mehr kleine Torten als Rührkuchen, denn der Cupcake wird abschließend mit einer Cremehaube, auch Frosting genannt, dekoriert. Bei der Creme kann ebenfalls auf verschiedene Zutaten zurückgegriffen werden. Butter- oder Frischkäsecreme wird mit Aromen oder Früchten verfeinert und reichlich auf den Cupcake gestrichen oder dekorativ mit einem Spritzbeutel gespritzt. Hinzukommen bunte Zuckerstreusel, Schokoladendekor oder Marzipanverzierungen und fertig ist das sündige Törtchen.
Chocolate Banana, Vanilla Chocolate oder Vanilla Strawberry sind nur wenige Beispiele aus der vielfältigen Welt der Cupcakes. Auch extravagante Kreationen für anspruchsvolle Schleckermäuler mit Kokos-Schokobuttercreme, Zitronen-Limetten-Frischkäsecreme oder Champagnerbuttercreme sind keine Seltenheit.
Aber Vorsicht: Auch wenn Cupcakes in Bezug auf ihre Größe ihrem Namen alle Ehre machen, sind sie immer noch ein kleiner Verwandter der Torte und damit auch eine kleine Kalorienbombe. Schuld ist das reichhaltige Frosting. Doch immer mehr Varianten der Cremehaube drängen auf den Markt, die den Genuss von Cupcakes nicht gleich mit Hüftgold bestrafen. Frischkäse ersetzt die Sahne oder Buttercreme und Obst statt Oreo-Keks-Dekoration – die zuckerreduzierten Frostings schmecken genauso gut und sind wesentlich Figur-freundlicher.
Wen jetzt die Lust auf einen Cupcake gepackt hat, hat zwei Möglichkeiten: Entweder selbst backen und nach eigenem Geschmack dekorieren oder in eins der zahlreichen Cupcake-Cafés gehen, die es in immer mehr Großstädten gibt. Und wer sein Geschmackserlebnis dann zu Fuß oder mit dem Rad antritt, braucht später auch kein schlechtes Gewissen zu haben.
Autor: Jutta Ladwig